
Dieses Buch spielt im Jahr 1899, also in der viktorianischen Zeit. Ein Mädchen namens Elsie wird als Baby vor dem schrecklichen Waisenheim »Wurmig: Das Heim für unerwünschte Kinder« abgesetzt, in dem sehr strenge Regeln gelten. Eines Tages beschließt Elsie von dort abzuhauen, sodass sie als Straßenkind in London endet. Sie schläft in einer alten Blechbadewanne und benutzt Zeitungen als Decke. Obwohl Elsie weder lesen noch schreiben kann, bekommt sie alle Neuigkeiten mit, weil die Zeitungsverkäufer die Schlagzeilen durch die Straßen rufen. Als sie erfährt, dass Polarforscher in der Arktis ein 1000-jähriges in einem Eisblock eingefrorenes Wollhaarmammut ausgegraben haben und dieses Eismonster in das Londoner Naturhistorische Museum bringen wollen, möchte Elsie unbedingt bei diesem historischen Ereignis dabei sein. Mit ihrer neuen Freundin Uschi, die als Putzfrau in dem Museum arbeitet, und einem durchgeknallten Professor, den alle für tot halten, gelingt es ihr, das Eismonster wieder zum Leben zu erwecken. Zwischen dem Mammut und dem Mädchen entsteht eine besondere Freundschaft. Da das Mammut die ganze Zeit nach Norden schaut, begreift Elsie schnell, dass es wieder nach Hause möchte. Mit Uschi und den pensionierten Soldaten aus dem Royal Hospital Chelsea schmiedet sie den Plan, das Mammut bis zum Nordpol zu bringen. Ob das wohl klappen wird?
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es besonders witzig und passend illustriert ist. Was ich besonders an David Walliams Kinderbüchern mag, ist, dass seine Bücher gewissermaßen im Comicstil geschrieben sind. Wenn z.B. ein Glas zerbricht, benutzt er Ausdrücke wie „KLIRR“, um dies darzustellen! Diese Wörter schreibt er groß, schräg und in einer anderen Schriftart. So werden seine Aussagen deutlicher und die Geschichte ist verständlicher für den Leser. Die Ereignisse um die außergewöhnliche Freundschaft zwischen Elsie und dem Mammut ist rührend. Walliams Bücher sind aber auch spannend und man fragt sich immer, was er sich dieses Mal wieder Verrücktes überlegt hat. Wie bei seinem Vorbild Roald Dahl sind seine Figuren meist Karikaturen. Obwohl er dabei in allem übertreibt und die Geschichte ausgedacht ist, spielt sie sich an realen Orten ab. Viele bekannte öffentliche Gebäude wie z.B das Naturhistorisches Museum und das Royal Hospital Chelsea in London werden genannt. Außerdem treten historische Persönlichkeiten wie Königin Viktoria auf. Das Buch vermittelt einem daher einen eindrucksvollen Einblick in die viktorianische Zeit, über die man als Leser viel lernt.
Mir hat das Buch viel Freude beim Lesen bereitet. Weil es zugleich unglaublich lustig und lehrreich ist, gebe ich ihm 9 von 10 Lesezeichen 🔖. Ich empfehle es ab 9 Jahren.
Verlag: rowohlt rotfuchs – Erschienen: 2020 – Seiten: 496